„Dass die Flugschule Lufthansa Aviation Training den Schülerinnen und Schülern einseitig die Ausbildungsverträge kündigen will, ist ein Skandal. Die Flugschülerinnen und Flugschüler haben viel Geld und Zeit in die Ausbildung an der Flugschule der Lufthansa investiert, teilweise Kredite aufgenommen und andere Beschäftigungen abgebrochen, um jetzt plötzlich vor dem Nichts zu stehen. Deshalb ist es absolut richtig, dass viele Betroffene jetzt Klage einreichen, um ihre Zukunftsperspektive zu sichern“, kommentiert Klaus Ernst, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE und Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Energie im Deutschen Bundestag, die Nachricht, dass beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main über 100 Klagen von Flugschülerinnen und Flugschülern eingegangen sind. Ernst weiter:
„Es konkretisiert sich der Verdacht, dass die Lufthansa Tarifflucht begehen will, indem sie den Standort Bremen schließt und ihre Kooperation mit der Bundeswehr auf den Standort Rostock verlagert, wo es keinen Tarifvertrag gibt. Das Bundesverteidigungsministerium scheint dieses Spiel mitspielen zu wollen. Das ist nicht hinnehmbar. Das Vorgehen der Lufthansa zeigt deutlich, dass die Strategie einer stillen Beteiligung des Bundes ohne Mitsprache absolut inakzeptabel ist. Ich fordere Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier auf, endlich einzugreifen und dieser Tarifflucht mit Steuermitteln Einhalt zu gebieten. Der Flugschulstandort in Bremen muss erhalten bleiben, die geschlossenen Ausbildungsverträge ordnungsgemäß erfüllt werden. In Sonntagsreden betonen Mitglieder der Bundesregierung regelmäßig, wie wichtig Tarifverträge seien. Jetzt haben sie die Gelegenheit, diese Worte mit Taten zu untermauern.“