Nicht nur in der Fleischindustrie: Leiharbeitsverträge sind eine unerträgliche Praxis
Nicht nur in der Fleischindustrie: Leiharbeitsverträge sind eine unerträgliche Praxis

Nicht nur in der Fleischindustrie: Leiharbeitsverträge sind eine unerträgliche Praxis

Am Mittwoch, 24. Juni 2020, führte ich ein Radio-Interview mit SWR Aktuell zur Praxis der Leiharbeit in der Fleischindustrie und in anderen Branchen.

Linke fordert Verbot von Leiharbeitsverträgen: „Unerträgliche Praxis“ – Interview von Stefan Eich von SWR Aktuell

Es soll niemand behaupten, dass die skandalösen Zustände bei Tönnies, Westfleisch und Konsorten erst seit gestern bekannt sind. Seit ich im Bundestag sitze, mussten wir uns wiederholt mit unerträglichen Arbeitsbedingungen beschäftigen, die durch das ausufernde Leiharbeits- und Werkvertragswesen entstanden sind. Die Fakten hatte ich bereits 2013 in einer Rede im Bundestag dargelegt.

2012 antwortete Ursula von der Leyen, damals Arbeitsministerin unter Schwarz-Gelb, zu Werkverträgen:

‚Die Bundesregierung sieht zum jetzigen Zeitpunkt keinen Bedarf, den Abschluss von Werkverträgen stärker zu regulieren. Unternehmen steht es im Rahmen der geltenden Gesetze grundsätzlich frei, zu entscheiden, ob sie Tätigkeiten durch eigene Arbeitnehmer ausführen lassen oder Dritte im Rahmen von Werkverträgen beauftragen.‘ (Kleine Anfrage DIE LINKE 2012)

Der Skandal besteht nicht nur in der Arbeitsweise der Fleischindustrie, sondern auch in der Untätigkeit der Bundesregierung. Seit 2005 ist DIE LINKE. im Bundestag und versucht die Verhältnisse zu verbessern. Unsere Anträge und Gesetzentwürfe wurden immer abgelehnt. Es ist sehr ernüchternd, dass es offensichtlich einer Pandemie bedarf, damit sich vielleicht etwas ändert. Ich fordere, endlich Werkverträge zu verbieten!


Bildquelle Beitragsvorschau:  FlickR: Jörn Burger, Greenpeace Frankfurt a.M., Lizenz: CC BY-ND 2.0